Herren 2 weiter auf der Siegesstrasse

Das Derby gegen den drittplatzierten Gegner aus Wetzikon war ein wegweisendes Spiel für den restlichen Verlauf der Saison. Bei einer weiteren Niederlage hätte man den Fall in die Bedeutungslosigkeit des Mittelfeldes riskiert, ein Sieg jedoch versprach die endgültige Bestätigung der Aufstiegsambitionen dieser verrückten Jungs.

Die Ernsthaftigkeit dieser Affiche wurde schon vor dem Spiel erkennbar, als auch wirklich ALLE Spieler pünktlich in der Garderobe erschienen sind.  Dass die Mannschaft in letzter Zeit nicht nur spielerisch, sondern auch optisch überzeugt hatte, konnte man an den vielen, vorwiegend weiblichen Fans erkennen. Dazu haben sicher auch die neuen, von Captain Remo gesponserten Einspielshirts beigetragen.

Obwohl die Gäste aus Wetzikon in beeindruckender Art und Weise eingeschlagen hatten, wurde zu Beginn des ersten Satzes schnell klar wer der Herr in der Halle ist. Wetzikon spielte weniger druckvoll als noch in der Hinrunde und Uster spielte Volleyball wie aus dem Bilderbuch. Bekannte Stärken wie der Mittelangriff wurden gnadenlos ausgespielt wobei vermeintliche Schwächen wie die Defense schlicht nicht erkennbar waren. Auch Rückkehrer Lukas “Lutschi” Riedener bestätigte seine bestechende Form mit wuchtigen Punkten trotz lächerlicher körperlicher Verfassung. Somit entschied das Heimteam den ersten Satz klar mit 25:16 für sich.

Der zweite Satz würde vor allem durch Daniel “El Monsterblocco” Frehner geprägt, welcher mit mächtigem Blockspiel die Gegner zur Verzweiflung brachte.  Die kraftlosen Wetziker revanchierten sich  nur einmal mit einem Doppelpunkt beim Block gegen einen verdutzten Aussenangreifer, der hier gerne anonym bleiben möchte. In der Verteidigungsarbeit duellierten sich Thomas Helbling und Libero Michael Landert um die schönsten Annahmen und spektakulärsten Rettungsaktionen. Vor allem Thomas Helbling spielte vor den Augen seiner durchaus attraktiven Mutter gross auf. Bezeichnend für die positive Einstellung der Mannschaft sprang Patrick Neff auch nach ca. fünf Ballberührungen noch hoch in die Luft um den Ball nicht zu treffen. Dieser Satz gewannen die Ustermer mit 25:11.

Trotz der vielen Zuschauer konnte das Team nicht die Stimmung der letzten Spiele erzeugen. Darum nahm sich Coach Kaj Maring in der Pause den Chefantreiber Markus Fink zur Brust um ihn an seine eigentliche Aufgabe in dieser Mannschaft zu erinnern. Mit Hilfe der Teamkollegen und der Fans kam dann im dritten Satz eine heissblütige Stimmung auf, in dieser Phase der totalen Kreativität und Hemmungslosigkeit entstanden auch völlig neue Werke wie der Ti-Ta-Thömsen-Song von Dino Djokovic.

Spielerisch nahm die Qualität durch verschiedene sozial bedingte Wechsel und die Passmafia ein bisschen ab. Nur durch weiterhin starke Annahmen und Services konnte der naive Gegner auf Distanz gehalten werden. Zum Schluss wurde es dann doch noch knapp, was Coach Kaj Maring zunehmend nervös machte. Passeur Mario ”The Legend” Ercolani nahm sodann das Heft in die Hand und beendet dieses Spiel mit vorbildlicher Eleganz.

Das gesamte Spiel dauerte nicht einmal eine volle Stunde und mit dieser Leistung rückt eine Finallissima Ende Saison gegen Leader Zuzu in greifbare Nähe.

Markus Fink