Das Herren 1 befindet sich im Tief. Wir haben die letzten vier Spiele in Serie punktelos verloren. Nach der Niederlage gegen den Tabellenleader St. Gallen am vergangenen Wochenende, kam mit Andwil-Arnegg am Samstag ein weiterer sehr starker Gegner zu Besuch im Krämeracker. In der Vergangenheit konnten wir gegen Andwil immer mindestens ein Spiel pro Saison gewinnen, die Ostschweizer also einer unserer Lieblingsgegner. Eigentlich ein guter Zeitpunkt aus der Negativspirale auszubrechen und zu zeigen, dass wir auch Volleyball spielen können. Deshalb schmerzte die Abwesenheit beider Dias Caesi und Pädu schon sehr. Da Aussenangreifer Luiz ebenfalls fehlte, konnte Martin nur auf zwei Auswechselspieler zurückgreifen. Wir hatten jedoch in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass wir genau in solchen Situationen plötzlich wieder zu unserem Spiel finden.
Nach einem durchaus beeindruckenden Einschlagen von Andwil, erwischten wir aber den besseren Start. Wir legten gleich mit 3:0 vor. Vor allem die Annahme wirkte wie ausgewechselt im Vergleich zum letzten Spiel. Obwohl Andwil um einiges stärker servierte als St. Gallen, fanden die meisten Bälle den Weg perfekt ans Netz. Passeur Marc hatte alle Optionen und so konnten unsere Angreifer oft gegen einen Einerblock punkten. Die Gäste fanden bald auch den Weg in die Partie und so lieferten sich beide Teams ein Kopf an Kopf Rennen auf hohem Niveau. Zur Satzmitte war Martin gezwungen beide Timeouts zu nehmen. Der Grund hierfür war keineswegs unsere Leistung, sondern der Mangel an Auswechselspielern. Die Nase von Armin wollte nicht aufhören zu bluten, nachdem er einen Ball vom Block direkt zurück ins Gesicht erwischte. Da wir keinen Angreifer auf der Wechselbank hatten und die Nase auch nach dem zweiten Timeout noch blutete, musste Passeur Tschuck die Position von Armin übernehmen. Dieser Wechsel aber führte keineswegs zu einer Leistungseinbusse. Im Gegenteil, dank den Services von Tschuck konnten wir uns sogleich auf 18:13 absetzen und gaben diese Führung in der Folge nicht mehr aus der Hand. Wir gewannen den ersten Satz mit 25:21.
Die Satzpause reichte aus um die Blutung zu stillen und so konnte Armin seine Position wieder übernehmen. Wir verpassten aber den Start in den Satz und sahen uns früh mit einem Rückstand konfrontiert. Andwil hatte nochmals einen Gang zugelegt und nutzte jede Unstimmigkeit zwischen den Blockspielern eiskalt aus. Wir fanden mit jedem Punkt besser ins Spiel und so waren beide Teams zur Satzmitte wieder gleichauf. Schlussendlich führte eine kurze Schwächphase unsererseits zu einer Serie von vier Punkten zugunsten von Andwil. Auch wenn wir uns noch bis auf zwei Zähler ran kämpfen konnten, glichen die Gäste mit einem 25:23 im zweiten Satz die Partie aus.
Im dritten Satz machten die Gäste dann praktisch keine Fehler und nutzten alle ihre Chancen. So mussten wir trotz einer soliden Leistung früh einen Rückstand hinnehmen und verloren dann zur Satzmitte den Anschluss. Andwil erhöhte mit zwei Serien von 11:9 auf 18:11 und konnte diesen Vorsprung bis zum Satzende verteidigen. Andwil gewann auch den dritten Satz, diesmal mit 25:18, und erhöhte so auf 2:1 in Sätzen.
Im dritten Satz wendete sich das Blatt zu unseren Gunsten. Nachdem wir im dritten Satz eine anständige Leistung zeigten, starteten wir fulminant in den vierten Satz. Ein wichtiger Faktor war der Positionswechsel zwischen den Aussen Kaj und Armin. Kaj hatte die ersten drei Sätze Diagonal gespielt und brachte auf Aussen sogleich wieder ein grosses Mass an Sicherheit zurück in die Annahme. Armin seinerseits prügelte die Bälle auf der Diagonalposition munter ins Feld der Gäste. Diese hatten etwas nachgelassen und wurden von uns regelrecht zerlegt. Wir machten kaum Fehler und beide Mittelangreifer, Steibi und Gäbe, zeigten eine starke Leistung am Block. Wir überwältigten Andwil und konnten den vierten Satz in nur 17 Minuten mit 25:15 für uns entscheiden.
Im fünften Satz erwischten wiederum wir den besseren Start, konnten uns sogleich mit 4:1 absetzen und lagen beim Seitenwechsel mit 8:4 vorne. Die Gäste erholten sich aber vom Schock des vorherigen Satzes und kamen nach dem Wechsel wieder zurück in die Partie. Nachdem Andwil mit einer Serie von 6:9 auf 10:9 erhöhen konnte, war der letzte Satz so richtig lanciert. Beide Teams verwerteten ihre Sideouts souverän und so blieb es bis zum Spielstand 13:13 ausgeglichen. Am Ende zeigten die Gäste Nerven und wir konnten uns mit 15:13 durchsetzen.
Die Erleichterung stand uns nach dem Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Wir hatten nach den schwachen Leistungen der letzten Spiele nun endlich wieder einmal gezeigt, was wir eigentlich können und uns so den Sieg verdient. Wir haben heute eine sehr starke Leistung als Team geliefert, obwohl wir stark dezimiert waren. Der Teamgeist und die Stimmung auf dem Spielfeld, sowie auf dem Fanbänkli, haben uns den Glauben an uns selbst zurückgebracht. Auch wenn wir uns noch immer sehr tief unten in der Tabelle bewegen, so sieht es nun etwas weniger düster aus als vor dem Spiel. Auf der heutigen Leistung können und wollen wir nun definitiv aufbauen.
Am nächsten Samstag spielen wir auswärts gegen Volero Zürich. Volero ist ein Gegner, den es zu schlagen gilt, zumal beide Teams momentan punktegleich sind und wir uns so vom Tabellenkeller distanzieren könnten. Der Anpfiff ist um 16.00 in der Sporthalle im Birch.
Telegramm
Volley Uster –VBC Andwil-Arnegg 3:2 (25:21, 23:25, 18:25, 25:15, 15:13) – Krämeracker. – 30 Zuschauer. – Spieldauer: 92 Minuten. – SR: Birchler/Katz. – Uster: Kaufmann, Waldschmidt, Maring, Steinberger, Dürler, , Megliola, Irniger, Heinzelmann, Tschuck,– Coach: M.Auricht Anmerkungen: Uster ohne Lombard-Martin, Lengacher, da Silva