Lange ist es her – zu lange. Das zweite Herrenteam des Volley Uster muss sich bis ins Jahr 2017 zurück erinnern, um den letzten Sieg nochmals Revue passieren zu lassen. Genauer bis zum 14. Dezember des letzten Jahres. Damals durfte man einen 2:3 Sieg gegen Volley Grüningen bejubeln – in der 3. Liga. Jetzt, über 10 Monate, einem Abstieg, einem Aufstieg und nochmals einem Aufstieg später, gewinnen die Mannen aus Uster wieder mit zwei zu drei Sätzen. Diesmal in der 2. Liga und erst noch ohne vermeintliche Stützen wie etwa Silly „the kid“ Wohler. Es war ein dramatisches Spiel. Fast hätten die Ustermer eine Zwei-Satz-Führung aus den Händen gegeben. Mit zwei Matchbällen im 3. Satz wäre auch die volle Punkteausbeute in griffweite gewesen. Doch die Zürcher Unterländer gaben sich kämpferisch und lieferten einen respektablen Fight. Mit einem denkbar knappen 16:14 sichern sich die Züricher Oberländer den ersten Sieg im Jahr 2018.
Und wenn man von umkämpften Spielen gegen den VBC Zürich Unterland schreibt und zudem noch in der Kiste mit vergangen Erinnerungen herumkramt, dann muss unbedingt an die letzte Begegnung zwischen den beiden Teams zurückgedacht werden. Damals am 28. März 2014, vor viereinhalb Jahren oder 1667 Tagen und dem letzten Tag der Saison, wurde in Kloten um den Aufstieg in die 2. Liga gekämpft. Ein Zeitzeuge erinnert sich:
Es war ein trüber Frühlingstag, die Wolken stauten sich über der Flughafenstadt doch gross waren die Erwartungen und heiter die Stimmung vor dem Match. Wir wussten, dass wir es schaffen könnten. Die Vorbereitung passte, wir waren gut gerüstet für die Finalissima. Aber am Ende war es doch eine klare Sache, trotz hart umkämpfter Sätze. Ich weiss noch, dass sich die Unterländer mit Nati A Junioren verstärkten. Irgendwie feige, aber wir hätten es wohl genau gleich gemacht, wenn wir gekonnt hätten. Jahre später fragt niemand mehr danach, wie man aufgestiegen ist. Nach dem Match sass der Frust tief und die Leere war gross. Ich erinnere mich wage daran, dass wir danach versucht haben die unliebsamen Empfindungen zu ertränken. Dass wir jetzt, nach so langer Zeit geklärt haben, welches ganz ohne Verstärkung die bessere Mannschaft ist, tut schon gut.
Somit gelingt den Ustermern nicht nur der erste Sieg in der 2. Liga, sondern sie haben auch die Chance zu einer späten Revanche genutzt. Wer das Glas halb leer sehen möchte, trauert dem verlorenen Punkt nach. In Uster ist man aber einfach froh die lange Durststrecke überwunden zu haben und daher ist das Glas wohl eher ganz voll. Prost!