Dem Rückspiel gegen Uetikon sah unsere Mannschaft freudig entgegen, denn dieses Team verspricht immer einen guten Kampf und nach der Niederlage im Hinspiel mit durchweg knappen Sätzen war auch klar, dass wir uns zuhause den Sieg nicht nehmen lassen wollten. Vollgetankt mit Selbstvertrauen durch die letzten beiden Siege gegen Wetzikon jung und alt empfingen wir also unsere Gegner vom entfernten Seeufer in den eigenen vier Hallenwänden.
Wie bedeutungsschwer dieser Match sein musste, zeigte sich auch bei der Anzahl Fans, die ihren Weg in die Halle fanden, um das Heimteam zu supporten. Da hat es sich für einmal deutlich gelohnt, die beiden Zuschauer-Bänke aufzustellen. Es wird sogar gesagt, dass einzelne Fans extra aus dem Ausland in die Heimat zurückgekehrt sind, nur um dieses Spektakel nicht zu verpassen.
Vor dieser grandiosen Heimkulisse starteten wir zuerst etwas nervös in das Spiel und verschenkten mit unglücklichen Eigenfehlern viele Punkte. Zwar war es nicht so, dass sich bei den Gegnern keine Fehler einschlichen, allerdings gelang es diesen mit teilweise haarsträubenden Manövern und unter Verwendung diverser Körperteile den Ball noch irgendwie in unsere Hälfte zu schaufeln. Der erste Satz entwickelte sich dadurch zu einer Zitterpartie, die aber unter anderem dank der ermutigenden Fankurve mit einem schwindelerregenden 32:30 Punktestand für uns entschieden werden konnte.
Der gewonnene Rhythmus konnte dank gleichbleibender Aufstellung direkt in den zweiten Satz eingewoben werden. Die Fehler wurden weniger, die Annahmen besser, die Pässe präziser und die Angriffe druckvoller. Das gegnerische Spiel schien ein offenes Buch für Annina: Mit chirurgischen Instruktionen wurden Schwachstellen auf der anderen Hälfte ausgenutzt und die eigenen Stärken ausgebaut. Damit konnte auch der zweite Satz nach Hause geholt werden.
Im dritten Satz bäumten sich die Uetiker noch einmal auf und schafften es dank Spidey Sense und soliden Angriffen, uns hart umkämpfte Punkte abzuringen. Das Momentum schwankte Richtung Uetikon und so mussten wir den Satz leider hergeben.
Der nötige Kraftakt der Gegner für den Satzgewinn kam uns zugute, denn die Aktionen auf der Gegnerhälfte schienen im vierten Satz weniger spritzig als zuvor. Ganz anders auf der eigenen Hälfte, wo unsere Junioren Moritz und Lucas in jugendlicher Unermüdlichkeit weiter druckvoll mit Ass-Potenzial aufspielten und ein jung gebliebener Thomas den gegnerischen Himmel verdunkelte mit unüberwindbaren Blocks. Als wäre das noch nicht genug, zückten Vinzent und Lucas den Massstab und versorgten einige unhaltbare Bälle mit Laser-Präzision auf der Line.
Das Resultat: Gute Stimmung, stolze Trainerin und ein 3:1 Sieg, der unser Team an die zweite Stelle in der Tabelle katapultiert.
P.S. Die Präsenz am Netz von Thomas war so allgegenwärtig, dass dem Autor dieser Zeilen gar nicht aufgefallen ist, dass jener im vierten Satz gar nicht gespielt hat.